Ärzte der Paracelsus-Klinik Zwickau unterstützen die Nationale Anti Doping Agentur bei Kontrollen im Fußball

Peter Junghänel, Ärztlicher Leiter, und Dr. med. Uwe Leibiger, Chefarzt für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin der Paracelsus-Klinik Zwickau, sind zwei von rund 60 bundesweit tätigen Dopingkontrolleuren der Firma Sports Medical Services GmbH (SMS). Das Unternehmen SMS führt im Auftrag der Nationalen Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) Dopingkontrollen im Fußball durch. Anlässlich des Tags des Sportes (am 6. April) weisen die beiden erfahrenen Mediziner von Paracelsus auf die gesundheitlichen Gefahren von Doping bei Leistungs- und Freizeitsportlern hin.

Spieler der Mannschaften der 1., 2. und 3. Bundesliga aus dem Raum Sachsen können durch die beiden Ärzte getestet werden. Wird ein Bundesligaspiel der Mannschaften, z.B. RB Leipzig, Dynamo Dresden, FC Erzgebirge Aue oder FSV Zwickau für eine Kontrolle ausgelost, werden häufig sogenannte Zielkontrollen durchgeführt. Dabei legt die NADA je zwei Spieler jeder Mannschaft fest und übermittelt ca. 24 Stunden vor dem Wettkampf die Daten an den Kontrolleur. Außerdem sind jederzeit unangekündigte Trainingskontrollen einzelner Spieler möglich.

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 Bild: Dr. med. Uwe Leibiger (links), Peter Junghänel (rechts) Bildnachweis: Peter Hamel

Ablauf einer Dopingkontrolle

Bei einer Wettkampfkontrolle werden durch Dr. med. Uwe Leibiger oder Peter Junghänel meistens Urinkontrollen durchgeführt. Im Dopingkontrollraum wählt der Spieler einen versiegelten Becher und ein Dopingkontroll-Kit aus einer Reihe von Verpackungen aus. Der Spieler überprüft, ob der von ihm ausgewählte Becher und das ausgewählte Probenahme-Kit ordnungsgemäß verpackt und ohne Beschädigungen sind. Weiterhin werden die Codes des Dopingkontroll-Kits überprüft. Danach muss der Spieler unter Aufsicht eine Urinprobe abgeben, um mögliche Manipulationen auszuschließen. Die Proben werden nach Abschluss der Dopingkontrolle durch die Kontrolleure ordnungsgemäß verpackt und ins Labor verschickt.

„Da es unangekündigte Tests sind, ist es immer sehr spannend, die ersten Reaktionen auf meine Anwesenheit zu sehen“, erzählt Peter Junghänel. „Von den verantwortlichen Teamleitern lasse ich mir den Dopingkontrollraum zeigen. Er muss den geltenden Hygienevorschriften entsprechen. Dort müssen genügend Getränke wie Wasser und Limonade vorhanden sein. Danach überprüfe ich die Spielaufstellung, ob die festgelegten Sportler auch in der Mannschaftsaufstellung beider Teams gesetzt sind. Den verantwortlichen Mannschaftsärzten gebe ich erst in der 75. Spielminute die zu testenden Spieler bekannt“, erläutert Junghänel weiter. „Die Mannschaftsärzte informieren nach Spielende die Sportler, dass sie für eine Dopingkontrolle ausgewählt wurden und unverzüglich den Dopingkontrollraum aufsuchen müssen. Bis zum vollständigen Abschluss der Dopingkontrolle wird der Sportler ab diesem Zeitpunkt begleitet und ständig beaufsichtigt.“

Mindestens 90 ml Urin sind zur Erstellung einer Analyse im Labor nötig. „Manchmal können schon mehrere Stunden vergehen, bis ein Sportler die benötigte Urinmenge abgeben kann“, erzählt Junghänel. „Die Sportler müssen nach dem Spiel viel trinken. Alkoholische Getränke sind allerdings nicht erlaubt. Wenn es gar nicht geht, dürfen die Sportler auch mal ein alkoholfreies Bier trinken, da Bier die Harnproduktion antreibt. Weiterhin rate ich den Spielern immer eine gewisse Zeit zu warten, bis sie die Probe abgeben, um z.B. mehrere Teilproben zu vermeiden“, erklärt er weiter.

Doping und die gesundheitlichen Folgen

„In jeder Sportart ist es möglich, mit Medikamenten oder Drogen seine Leistung zu verbessern. Aber: Jeder gesunde Sportler, der verbotene Dopingmittel nimmt, schadet seiner Gesundheit. Dopingmittel können irreversible Schädigungen im Körper verursachen. Die Einnahme von Anabolika kann u. a. Bluthochdruck, toxische Leberschäden mit Leberverfettung, erhöhtes Herzinfarktrisiko, Prostatakrebs oder Unfruchtbarkeit verursachen. Auch das sogenannte Blutdoping kann zu einem erhöhten Risiko für einen Schlaganfall, Herzinfarkt oder Lungenembolie führen. Stoffe mit aufputschender Wirkung, wie z.B. Ephedrin, Kokain oder hohe Mengen an Koffein, sollen Ermüdungszeichen und Leistungsgrenzen überwinden. Diese Stoffe können aber auch zu Psychosen bzw. Halluzinationen führen, lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen oder einen Hitzschlag auslösen“, mahnt Dr. med. Uwe Leibiger.

Weiterhin gefährdet der Sportler damit seine Karriere, da er bei einer Sperre wegen Verstoßes gegen die Anti-Doping-Bestimmungen seinen Sport nicht mehr ausüben kann. Er verliert gesellschaftliches Ansehen und muss mit eventuellen finanziellen Einbußen rechnen. Seinem Verein drohen mögliche Punktabzüge.

Text: Kommunikation und Marketing, Paracelsus-Klinik Zwickau