In diesem Frühjahr brach in Mittelamerika die sogenannte „Schweinegrippe“ oder auch „Mexikanische-Grippe“ aus. Die korrekte Bezeichnung ist jedoch A/H1N1-Virus.

Die eigentliche Ursache des Virusausbruchs bezeichnet man als „Reassortment“, was sich folgendermaßen erläutern lässt:  Das Schwein spielt die Rolle des klassischen Mischgefäßes. Es infiziert sich mit je einem Virus eines Vogels und eines Menschen. Im Organismus des Schweins bildet sich dann durch genetische Veränderung ein neues Virus. Dieses enthält Bestandteile beider Ursprungsviren, hat jedoch durch die Neukombination der Gene wieder ganz neue Eigenschaften.

 So kam es, dass sich in den Viruszellen der Schweine ein neuer Virus entwickelte, an dem Schweine selbst nicht erkranken.

Die korrekte Bezeichnung H1N1-Virus ergibt sich aus den Anfangsbuchstaben der beiden Eiweiße der Virushülle. Dabei steht das H für Hämagglutinin und N für Neuraminidase. Es gibt insgesamt 16 H- und 9 N-Subtypen was die Vielzahl der verschieden möglichen Kombinationen aufweist.

Bei der saisonal auftretenden Grippewelle kennt man die Viren gut. Diese verändern sich stetig in geringem Maße und so gestaltet sich die jährliche Anpassung der Impfstoffe unproblematisch. Bei dem neu entstandenen Virus war das jedoch nicht der Fall und ein neuer Impfstoff musste erst speziell entwickelt werden. So war es möglich, dass das neue Virus zur Pandemie wurde. Unter Pandemie versteht man eine länder- und kontinentübergreifende Ausbreitung einer Infektionskrankheit. Im Gegensatz zur Epidemie ist eine Pandemie somit örtlich nicht beschränkt.

Symptome und Inkubationszeit ähneln der jährlichen Grippe im Winter und die Übertragung erfolgt größtenteils durch Tröpfcheninfektion. Geimpft werden Personengruppen mit erhöhter Infektionsgefahr wie medizinisches Personal, Menschen mit Vorerkrankungen oder Schwangere.

Petra Petzold-Wild,
Fachrichtungsleiterin VMTA