Die Paracelsus-Klinik Zwickau eröffnete am 23. September 2020 mit der Sächsischen Krebsgesellschaft e.V. und der Deutschen Hirntumorhilfe offiziell das neue Behandlungszentrum für Hirntumoren „NanoTherm“.

Nach einer kurzen Begrüßung der Gäste durch die Klinikmanagerin Uta Ranke und Prof. Dr. med. habil. Jan-Peter Warnke, Chefarzt der Neurochirurgie der Paracelsus-Klinik Zwickau, wurde das noch recht junge Verfahren der NanoTherapie durch den Professor in einem Vortrag vorgestellt. Luke Drechsler von der Westsächsischen Hochschule informierte in einem zweiten Vortrag über die Messtechnischen Überprüfungen des Therapiekonzeptes. Ein weiterer wichtiger Programmpunkt des Nachmittags war die Übergabe von zwei Spendenschecks zu je 1000 Euro an die Deutsche Hirntumorhilfe e.V. sowie die Sächsische Krebsgesellschaft e.V. Nach diesem offiziellen Teil konnten die Gäste das neue mobile Behandlungszentrum besichtigen.

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Bild (v.l.n.r.) Uta Ranke, Klinikmanagerin der Paracelsus-Klinik Zwickau, Melanie Staege, PR/Öffentlichkeitsarbeit Deutsche Hirntumorhilfe e.V., Dr. Ralf Portzig, Geschäftsführer der Sächsischen Krebsgesellschaft e.V. und Prof. Dr. med. habil. Jan-Peter Warnke, Chefarzt Neurochirurgie der Paracelsus-Klinik Zwickau. Foto: Frances Enderlein, Paracelsus-Klinikum Sachsen

Die Operation und Therapie von Hirntumoren gehören weltweit zu den schwierigsten und aufwändigsten Behandlungen in der Neurochirurgie. Je nach Lage und Art des Tumors ist eine Entfernung oder Heilung insbesondere mit konservativen Methoden nur schwer möglich. Bereits Ende letzten Jahres hat die neurochirurgische Abteilung der Paracelsus-Klinik Zwickau, als eine von vier Kliniken in Europa, damit begonnen, Hirntumor-Patienten mit dem NanoTherm Therapie System zu behandeln. „Wir bringen magnetische Nanopartikel direkt in den Tumor und die betroffenen Gewebestellen ein“, erklärt Prof. Dr. med. habil. Jan-Peter Warnke, Leiter der Neurochirurgie an der Paracelsus-Klinik Zwickau, das Verfahren. „Diese werden dann von außen durch ein magnetisches Wechselfeld erwärmt und so die Reparatur-Proteine in den Krebszellen geschädigt oder zerstört.“

Die neue Therapie wird bundesweit derzeit nur in wenigen Kliniken angeboten. „Mein Team und ich können seit Jahresbeginn diese innovative Behandlungsoption für Patienten mit Hirntumoren anbieten. Sie ist eine ideale Ergänzung unseres neurochirurgischen und neuroonkologischen Gesamtspektrums in Zwickau und bedeutet neue Hoffnung für viele unserer Patienten“, so Prof. Warnke. Die Behandlung an der Klinik dauert insgesamt vier Wochen und beginnt mit einer Operation, bei der der aggressive Tumor so weit wie möglich entfernt wird. Anschließend werden die Nano-Magnetpartikel in das Gewebe injiziert, die dann in drei, wöchentlich stattfindenden, jeweils zweistündige Sitzungen im Magnetwechselfeld stimuliert werden. Während dieser drei Wochen ist ein stationärer Aufenthalt meist nicht notwendig.

Chance für Patienten über Grenzen hinweg

Wartezeiten für die neue Behandlung gibt es derzeit (noch) nicht. Die Paracelsus-Klinik in Zwickau ist dank ihrer hervorragend aufgestellten Neurochirurgie in der Lage, bis zu fünf dieser Patienten pro Woche aufzunehmen und fachgerecht zu behandeln. Das gilt auch für Patienten, die aus Tschechien, der Ukraine, Ungarn oder Russland kommen. Wer sich als Betroffener für die Behandlung mit dem „NanoTherm“-Verfahren interessiert, kann sich direkt an das Sekretariat Neurochirurgie der Paracelsus-Klinik in Zwickau wenden. Dort ist eine spezielle NanoTherm-Sprechstunde eingerichtet, bei der Patienten sich vorstellen können. Auch mehrsprachige Ansprechpartner für Patienten aus dem osteuropäischen Ausland stehen dort zur Verfügung. Kommunikation / Marketing Paracelsus-Klinik Zwickau

Erfahren Sie hier Näheres im Gespräch mit Prof. Dr. Jan-Peter Warnke: Interview