Stress – das Schlagwort der neuen Zeit. Stress ist allgegenwärtig und gehört zum Leben dazu. Ob in der Schule, im Beruf oder in der Freizeit ständig sind wir im Stress. Wir hetzen von Termin zu Termin und finden keine Ruhe mehr. Dazu kommt, dass man immer ständig erreichbar sein will, um Nichts zu verpassen.

Die Folgen dieser Lebensumstände treten erst langsam und kaum bemerkbar auf, doch dann entwickeln sie eine Eigendynamik, die unsere ganze Person erfasst. Einige Anzeichen für Stress sind zum Beispiel, das Gefühl, den Anforderungen nicht mehr gewachsen zu sein. „Ich kann nicht mehr!“  Die Leistungsfähigkeit sinkt tatsächlich. Außerdem klagen viele Betroffene über Schlafprobleme, Kopfschmerzen, Verspannungen im Nacken oder Rückenschmerzen. Außerdem steigt der Konsum von suchterzeugenden Substanzen wie zum Beispiel Alkohol und Nikotin deutlich an. Aber auch Verhaltensweisen wie zum Beispiel Kaufen, Essen oder Surfen im Internet treten in Form von Anhängigkeiten auf. Gleichzeitig häufen sich soziale Konflikte. Es gibt jeden Tag Streit mit der Familie, den Geschwistern und manchmal auch mit den Freunden.

Doch halt! Stress muss nicht sein!

Sicherlich gibt es eine Fülle von äußeren Faktoren, die zu einer Anhäufung von Aufgaben führt. Diese müssen erledigt werden, dass ist klar. Wichtig ist allerdings, dass Stress nicht nur durch äußere Faktoren ausgelöst wird. Die individuelle Herangehensweise an die Dinge, ist entscheidend darüber, ob eine Situation als stressig erlebt wird oder nicht.

Jeder Mensch kann Stress entgegenwirken. Es gibt viele Strategien, die hilfreich sein können. Hier einige grundlegende Aspekte zur Lebensbewältigung ohne Stress.

1. Lernen Sie anzufangen!
Viele Aufgaben werden bis zum letzten Moment vor sich her geschoben. In der Zwischenzeit sind aber neue unaufschiebbare Aufgaben dazu gekommen. Es entsteht ein Zeitproblem.

2. Teilen Sie große Aufgaben in kleine Aufgaben!
Damit wird ein Problem in kleinen Schritten bearbeitet. Man muss sich nicht so stark motivieren, um überhaupt anzufangen. Im Gegenteil, die Bewältigung der kleinen Aufgabe erzeugt in uns ein Gefühl der Zufriedenheit und des Stolzes. Dies wiederum ist eine wichtige Motivationsgrundlage, um die nächsten Aufgaben auf unserem weiten Weg anzugehen.

(Diese Strategie ist ganz wichtig, wenn es um die Vorbereitung der Abschlussprüfungen geht. Denn täglich 10 Minuten zu lernen ist effektiver, als an einem Tag drei Stunden!)

3. Verändern Sie Ihre Denkgewohnheiten!
Eine psychologische Erkenntnis besagt, Stress entsteht im Kopf und zwar durch die Art und Weise, wie wir über eine Situation denken. Es ist also wichtig, Aufgaben nicht als Belastung sondern als Herausforderung zu bewerten. Im Klartext, vermeiden Sie Gedanken wie „Ich muss noch lernen!“. Wirksamer zur Stressreduktion sind Gedanken wie „Nach dem Lernen, habe ich alle Zeit der Welt. Dann kann ich meine Zeit frei einteilen.“

4. Vermeiden Sie Multitasking!
Abgesehen davon, dass es nicht erwiesen ist, ob es diese Fähigkeit überhaupt gibt, verbraucht man für diese Arbeitsweise sehr viel Energie. Man ist nicht unbedingt schneller und die Qualität einer erbrachten Arbeit ist oftmals nicht zufrieden stellend. Also bleiben Sie bei einer Sache und arbeiten Sie nach einander anstehende Aufgaben ab.

5. Erholen Sie sich!
Wichtig ist ein stetiger Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung. Nach einer anstrengenden Arbeit müssen sich Körper und Geist erholen. Deshalb gönnen Sie sich Ruhepausen. Zur Erholung genügen manchmal schon 10 Minuten. Wichtiger als die Pausenlänge ist die Aktivität, die ausgeführt wird, mit der Absicht sich zu erholen. Auch dazu kann man leider keine allgemeinen Rezepte geben. Erholungseffekte ergeben sich aus verschiedensten Aktivitäten. Zum Beispiel kann ein kurzer Schlaf erholsam sein aber auch eine sportliche Betätigung, wenn vorher langes Sitzen angesagt war. Musik hören kann entspannen, genauso kann eine einfache Routinehausarbeit ohne große geistige Ansprüche der Erholung dienen.

Sicher gibt es zu diesem Thema viel mehr zu sagen. Bei Interesse können weitere Hinweise und Strategien folgen. Ich bin aber gern auch für ein persönliches Treffen bereit.

Anke Gerhardt
Fachrichtungsleiterin FOS